Hinterm Haus beginn die Steinzeit – Sechstklässler erforschen die ersten Gerlinger

Bei einem Workshop im Stadtmuseum Gerlingen tauchten Sechstklässler mit ihrem Geschichtslehrer David Schaebs in die graue Vorzeit Gerlingens vor ca. 7000 Jahren ein. Es gab spannende Entdeckungen an der Karte mit den archäologischen Funden im Stadtgebiet: „In meinem Garten stand in der Jungsteinzeit ein Haus.“ – „In unserer Straße war ein Grab!“. Im Erdgeschoss des Museums, in dem die Frühgeschichte Gerlingens ausgestellt ist, informierten sich die Kinder anhand eines Fragebogens über das Leben der jungsteinzeitlichen Gerlinger, also der ersten sesshaften Bauern. Wahrscheinlich ist manch großem Gerlinger nicht bewusst, was den kleinen Gästen erstaunt auffiel: Wie viele steinzeitliche Funde bis hin zur spektakulären Ausgrabung 2011 im Träubles-Areal die Besiedlung Gerlingens dokumentieren. So konnten sie feststellen: Die Gerlinger waren schon in der Jungsteinzeit „früh dran“.

Bei der praktischen Arbeit – Leder mit Steinklingen zurechtschneiden und Getreidekörner mit Mahlsteinen zu Mehl verarbeiten – erkannten die Schüler die Mühen des jungsteinzeitlichen Lebens: „Ist das anstrengend!“ – „Wir hätten keine Woche überlebt“, seufzte eine Schülerin, nachdem sie die Ausbeute von 29 Gramm Mehl in einer Stunde (bei einer Klassenstärke von 28) gesehen hatte. „Gab es da keinen Trick?“. Nein, gab es nicht. Und so war man doch erleichtert, als man wieder in die Gegenwart mit ihren Annehmlichkeiten entlassen wurde. Museumsmitarbeiterin Barbara Günther und Luca Reutebuch, der ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur im Museum absolviert, gilt ein großes Dankeschön dafür, dass sie den Workshop vorbereiteten und betreuten. Sie öffneten dafür die Tür des Stadtmuseums an einem klammen Montagmorgen im November extra für eine lebhafte Schülergruppe, damit der Ausflug innerhalb des stundenplanmäßigen Geschichtsunterrichts stattfinden konnte.

Körnchen um Körnchen: Mehlproduktion wie vor 7000 Jahren.