Kara Kara

Soziales Engagement des Robert-Bosch-Gymnasiums

Ganz im Sinne Robert Bosch, des Namensgebers unserer Schule, engagiert sich auch die Schulgemeinschaft des Robert-Bosch-Gymnasiums seit vielen Jahren für ein soziales Projekt.

Von Ende der 1980er Jahre bis 2008 hatte die Schule ein Entwicklungsprojekt in Kolumbien unterstützt, seit 2008 engagieren wir uns für ein Schulprojekt im Vorort Kara Kara der Provinzhauptstadt Zinder im westafrikanischen Niger.

Auch die Pestalozzi-Schule hat sich der Förderung des Schulprojektes in Niger angeschlossen.

Ein Herz für Kara Kara

Der KARAKARA-Adventsbasar

Um die nötigen finanziellen Mittel für die Umsetzung des Schulprojektes „KARAKARA – Hilfe für Kinder in Niger“ zu erwirtschaften, veranstaltet das Robert-Bosch-Gymnasium jedes Jahr am späteren Freitagnachmittag vor dem 1. Advent zusammen mit der Pestalozzi-Schule einen großen Advents- bzw. Weihnachtsbasar, der im Atrium des Schulhauses sowie auf dem Pausenhof stattfindet. Dabei betreiben alle Klassen der beiden Schulen, die SMV, der Elternbeirat und der Förderverein PRO einen Verkaufsstand. Das Warenangebot der Stände wurde in der Regel in den Tagen und Wochen vor dem Basar-Termin von den Schülern/innen in Zusammenarbeit mit ihren Klassenlehrern/innen und teilweise auch der Eltern hergestellt. Alle Angehörigen der Schulgemeinschaft arbeiten also bei der Vorbereitung und der Durchführung des Basars zusammen für den guten Zweck.

Die Schulleiterinnen Mirjam Beck (Pestalozzi-Grundschule, links) und Silke Scholz (RBG, rechts) überreichen Monika Neumann vom Verein "Hilfe für Kinder in Niger e.V." den Scheck mit dem Erlös des Basars 2023.

Die Angebotspalette erstreckt sich dabei von Bastelarbeiten, Genähtem, Weihnachtskarten oder Vogelhäuschen über Weihnachtsplätzchen, Stollen und selbstgemachte Marmelade und natürlich vielen Ständen, die Würstchen vom Grill, Maultaschen, vegane Angebote, Glühwein und Glühpunsch, Waffeln oder gebrannte Mandeln anbieten. Meist gibt es auch eine große Tombola, deren Gewinne von Gerlinger Unternehmen und Betrieben gespendet werden. Die Schulbibliothekarin bietet ihr Antiquariat an und eine Cafeteria serviert Kalt- und Heißgetränke, Kaffee und eine große Auswahl von Kuchen.

Jedes Jahr variiert das Angebot ein bisschen, aber immer ist sichergestellt, dass alle Besucher/innen etwas Passendes finden.

Zwei Stände sind aber grundsätzlich in jedem Jahr vertreten: ein Info-Stand des Vereins „KARAKARA – Hilfe für Kinder in Niger e.V.“, an dem man sich über das Schulprojekt näher informieren kann; hier gibt es außer einer Infotafel mit vielen Bildern aus Kara Kara auch Flyer, Jahreskalender sowie Patenschaftserklärungen, mit denen man eine Patenschaft für ein Schulkind eingehen kann; zum zweiten bietet der „Afrika-Stand“ eine große Auswahl an afrikanischem Schmuck, an Stoffen, kunstgewerblichen Arbeiten und Kleidung (s. Bild unten).

Lamin Ousman Daouda und der Turaeg Ahi Idrissa Giri am KARAKARA-Info-Stand beim Basar 2023
Am „Afrikastand“ gibt es Stoffe, Schmuck, Kleidung, Taschen und andere kunstgewerblichen Arbeiten aus Afrika bzw. Niger zu sehen und zu kaufen.

Impressionen aus Kara Kara

Klicken Sie sich durch unser Projekt! Die folgende Bildergalerie zeigt den aktuellen Stand des Schulcampus in Kara Kara 2023, die Bilder wurden uns von Amina Ousman-Daouda zur Verfügung gestellt. Ein Klick auf das Bild vergrößert es und zeigt die Beschreibung.

KARAKARA- Projektvorstellung

Die pensionierte Kunstlehrerin M. Neumann, die das Projekt an unserer Schule initiiert hat und seither mit Herzblut begleitet, fasst den Stand in folgendem Artikel zusammen.

Das Schulprojekt „KARAKARA – Hilfe für Kinder in Niger e.V.“ wurde von L. Ousman Daouda im Jahr 2005 initiiert.

Lamin Ousman Daouda stammt selbst aus Niger, ist in Zinder zur Schule gegangen, hat in Niger und Deutschland studiert und lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Stuttgart.
Der Freundeskreis Lamin Ousman Daouda, aus dem 2008 der eingetragene Verein „KARAKARA – Hilfe für Kinder in Niger e.V.“ hervorgegangen ist, hat im Herbst 2005 und im Frühjahr 2007 jeweils eine große Benefizveranstaltung im ZÜBLIN-Haus in Stuttgart-Möhringen mit vielen zum größten Teil afrikanischen Sängern, Tänzern und Mitgliedern von Folkloregruppen unter dem Motto „Hilfe für Kinder in Niger“ organisiert.

Mit dem Erlös dieser Veranstaltungen wurde das Schulprojekt „KARAKARA“ in Zinder ins Leben gerufen, das vor Ort vom Verein „ONG Mungane“, bestehend aus ehrenamtlich tätigen Professoren und Lehrkräften, betreut wird. Kara Kara (Stroh Stroh) ist ein Stadtteil der Provinzhauptstadt Zinder im Südosten von Niger, in dem besonders viele extrem arme Familien leben.
In den ersten Jahren wurden jeweils 50, heute je 40 Kinder im Einschulungsalter in die erste Klasse Grundschule aufgenommen. Es werden jeweils zur Hälfte Mädchen und Jungen aus besonders bedürftigen Familien ausgewählt und diesen der sechsjährige Grundschulbesuch sowie seit dem Schuljahr 2012/13 der daran anschließende vierjährige Besuch des Collège bis zum Realschulabschluss ermöglicht.
Mit dem Geld der ersten beiden Benefizveranstaltungen konnten zwei Schulgebäude aus Ziegeln für die damals zwei Klassen errichtet werden, die das alte Schulhaus aus Stroh ersetzten. Es konnten auch Schulmöbel erworben werden, so dass die Kinder während des Unterrichts nicht mehr auf dem Boden sitzen mussten.
Die Kosten für die Ausbildung eines Kindes liegen bei 20,- € im Monat, bzw. 240,- € im Jahr. Darin enthalten sind die Kosten für die Lehrkräfte, Schulkleidung und Lernmittel sowie zwei Mahlzeiten pro Tag. Außerdem erhalten die Kinder eine ärztliche Grundversorgung.

Das Ziel für das Jahr 2008 war es, eine dritte Klasse mit 50 Kindern zu ermöglichen. Das Robert-Bosch-Gymnasium hat damals die Patenschaft für 9 Kinder mit dem Erlös des Adventbasars 2008 übernommen. Sie konnten die nächsten sechs Jahre die Schule besuchen, haben zum Schuljahresende 2013/2014 die Grundschule beendet und konnten auf das College wechseln.
Mit dem Erlös des Basars 2009 hat das Robert-Bosch-Gymnasium die Patenschaft für eine ganze Klasse von 50 Kindern übernommen. Diese Kinder konnten am Schuljahresende 2015/16 auf das Collège wechseln, um dort weiter vier Jahre bis zur Mittleren Reife in die Schule zu gehen.
In den vergangenen Jahren ist es dem Verein „KARAKARA – Hilfe für Kinder in Niger e.V.” gelungen, immer genügend Paten zu finden, so dass kontinuierlich jedes Schuljahr eine weitere Klasse mit dem Unterricht beginnen konnte.

Natürlich gehörte dazu auch, dass jedes Jahr ein weiteres Klassenzimmer auf dem Schulcampus gebaut wurde. Für die große Zahl der Schülerinnen und Schüler wurde außerdem eine weitere Kantine gebaut. Der im Jahr 2011 eingerichtete Anschluss von Kara Kara an die städtische Wasserversorgung hat es außerdem möglich gemacht, dass die Mahlzeiten für die Kinder nun vor Ort gekocht werden können – es ist also auch eine Küche errichtet worden!
In den Folgejahren ist auf dem Gelände der Schule ein richtiger ummauerter Schulcampus entstanden: Neben den sechs Klassenzimmern für die Grundschulklassen gibt es ein zweistöckiges Gebäude mit fünf Klassenzimmern für das Collège und einem großen Lehrerzimmer. Es gibt ebenfalls einen Raum für den Computerunterricht und eine Bibliothek. Außerdem wurden für den berufsorientierenden Unterricht und die berufliche Ausbildung eine Schreinerei, eine Näherei, eine Metallwerkstatt und eine Elektrowerkstatt errichtet.
Dazu gibt es natürlich sanitäre Einrichtungen, eine Wohnung für den Hausmeister, ein Rektorat, Küchen und Vorratsräume und die Mensa, in der die Schülerinnen und Schüler ihre Mahlzeiten einnehmen.

Eine Besonderheit ist die Getreidebank, die von einem Team aus Schulleitung, Elternvertretern, Mitgliedern der ONG Mungane und einem Mitglied der Gemeindeverwaltung organisiert wird. Nach der Ernte werden Hirse und Mais in großen Mengen eingekauft und gelagert, bis im Lauf des Jahres der Preis für Getreide auf dem Markt ansteigt. Dann können die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler dort ihren Bedarf zum Selbstkostenpreis decken.

Neben der rein schulischen Ausbildung in Grundschule und Collège (Realschule) besteht seit drei Jahren auch die Möglichkeit einer Berufsausbildung.
Die Schülerinnen und Schüler, die sich den Realschulabschluss nicht zutrauen oder statt 10 nur 8 Jahre in die Schule gehen möchten/können, können sich nach der 6. Klasse für eine Ausbildung zur Schneiderin oder zum Schreiner entscheiden, die nach zwei Jahren mit der CAP-Prüfung (CAP = certificat d’aptitude professionnelle) endet.
Für Schülerinnen und Schüler mit der abgeschlossenen Realschulreife wurden je 20 Ausbildungsplätze in Metallbau und Elektrotechnik geschaffen. Die Ausbildungen dauern zwei Jahre und enden mit einem der Gesellenprüfung ähnlichen Abschluss (BEP = Brevet professionnel).

Im Augenblick gibt es etwa 500 Kinder und Jugendliche, die durch das KARAKARA-Schulprojekt und viele weitere Paten in Deutschland gefördert werden.

Neuigkeiten zum Kara Kara-Projekt

13.400 € für Kara Kara

Erlös des Adventsbasars 2023 überreicht...

Winterlicher Basar

Schöner Auftakt in den Advent bei unserem Basar am Freitagabend...

Ein volles Herz für Karakara

Scheckübergabe des Basarerlöses an den Verein "Karakara - Hilfe für Kinder in Niger"...

16.453 € für Karakara

Beeindruckender Erlös für unser Schulsozialprojekt gemeinsam mit der Pestalozzischule: DANKE!...