Karakara-Basar am 29.11.

Einstimmung in den Advent – herzliche Einladung an alle Gerlinger!

An diesem Freitag, 29.11.2019, findet von 17 – 20 Uhr der Karakara-Basar im Atrium der Schule statt.

Es wird wieder allerhand Nettes (Bastelarbeiten), Nützliches (Adventskränze) und Nahrhaftes (Waffeln, Crepes, Kuchen, Langos, Grillwürste) angeboten. Dazu gibt es ein kleines Rahmenprogramm, u.a. mit Adventsliedersingen und einem Vortrag des Vorsitzenden des Vereins “Karakara – Hilfe für Kinder in Niger e.V.” über den aktuellen Stand des Hilfsprojekts, das wir mit dem Erlös des Basars unterstützen.

Entwicklungshilfe, die ankommt und etwas bewirkt –
das Robert-Bosch-Gymnasium ermöglicht seit 11 Jahren Kindern in Niger eine Schulausbildung

Jedes Jahr veranstaltet das Robert-Bosch-Gymnasium zusammen mit der Pestalozzi-Schule vor dem 1. Advent einen Adventsbasar. Seit 2008 geht der Erlös dieser Veranstaltung in die Republik Niger, genauer: an Schüler/innen der Lamin-Ousman-Daouda-Schule im Südosten des afrikanischen Staates, im Stadtteil Karakara der Provinz-Hauptstadt Zinder.

Der Namensgeber der Schule hat das Projekt 2005 gegründet. Es begann mit einer Schulklasse, die zunächst in einer Strohhütte (Karakara bedeutet in der Haussa-Sprache „Stroh Stroh“) unterrichtet wurde. Jedes Jahr kam eine weitere Klasse hinzu und die Strohhütten wichen Gebäuden in der traditionellen Lehmziegel-Bauweise.

Die Republik Niger liegt in Westafrika am Südrand der Sahara, zählt zu den ärmsten Ländern der Welt und ist weitgehend von Entwicklungshilfe abhängig; durch die sich ausbreitende Wüste und nach wiederholten Dürreperioden ist die Ernährungslage angespannt. Der Staat spielt eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Ausbreitung islamistischer Gruppen und fungiert außerdem als Transitland von Flüchtlingen aus Westafrika in Richtung Europa. Durch die damit verbundenen Aufgaben werden wichtige Finanzmittel gebunden, die etwa bei der Bekämpfung des Analphabetismus (Quote 70-80 % bei den Erwachsenen!) fehlen. Das Pro-Kopf-Einkommen in Niger liegt bei ca. 360,- $;  wirtschaftlich lebt das Land v.a. von extensivem Ackerbau und Viehwirtschaft; 40% des staatlichen Einkommens stammen aus dem Rohstoffsektor (Uran, Erdöl).

Kinder aus den ärmsten Familien haben kaum Chancen, eine staatliche Schule zu besuchen; es gibt zwar keine Schulgebühren, aber für Lernmittel und Schulkleidung müssen die Familien selbst aufkommen. Dafür fehlt das Geld und die Kinder werden eher als Arbeitskräfte zuhause in der Landwirtschaft gebraucht.

Lamin Ousman Daouda stammt selbst aus Niger und hat in der Hauptstadt Niamey sowie in Deutschland studiert; seit Jahren wohnt und arbeitet er in Stuttgart; der von ihm gegründete Verein „Karakara – Hilfe für Kinder in Niger e.V.“ finanziert die Schule in Karakara: pro Jahr und Schulkind werden 240,- € benötigt; damit können die Lehrkräfte bezahlt werden, es gibt eine Tagesmutter, eine medizinische Grundversorgung, zwei Mahlzeiten am Tag, die Schulkleidung und die nötigen Lernmittel. Die Schulausbildung umfasst 6 Jahre Grundschule und 4 Jahre lang den Besuch des Collège; die 10-jährige Schulausbildung bedeutet also Kosten von 2.400,- €. Wir dividieren unseren Basarerlös durch diesen Betrag; daraus ergibt sich die Zahl der Schul-Patenschaften, die wir für Kinder in Karakara übernehmen können.

Mittlerweile gehen in Karakara über 400 Schüler/innen zur Schule; auf dem Schulgelände gibt es außer den Unterrichtsgebäuden zwei Kantinen, eine Küche, ein Lehrerzimmer und ein Schulleiterbüro sowie Toiletten. Seit 2017 existieren auf dem Campus auch ein  Informatikraum, eine Schneiderei, eine Schreinerei und ein Schulgarten; hier erhalten die Schüler/innen eine erste Orientierung in möglichen Handwerkerberufen.

Der diesjährige Adventsbasar findet nicht – wie bisher – am Samstagvormittag statt, sondern am Freitagnachmittag des 29. November 2019 und zwar von 17 – 20 Uhr. Beim Kauf der Ausgangsmaterialien für unsere Angebote achten wir seit diesem Jahr verstärkt auf Aspekte der Nachhaltigkeit und des Fairen Handels. Dazu arbeiten wir auch mit dem Weltladen Gerlingen zusammen.

Vor Basarbeginn, von 16:15 – 16:45 Uhr, berichtet Lamin Ousman Daouda im Großen Hörsaal des Robert-Bosch-Gymnasiums über die Ursprünge und die Geschichte der Schule in Karakara sowie über die aktuelle Situation vor Ort auf dem Schulcampus und anstehende Ausbaumaßnahmen. Sein Vortrag wird illustriert durch viele Bilder, die er bei Besuchen in diesem Jahr und in 2018 in Zinder auf dem Schulgelände gemacht hat. So kann man sich eine Vorstellung vom Schulleben unserer Patenkinder machen und von der Bedeutung, welche die Schule für ihre Bildung und ihre Lebensperspektiven hat.

Zu diesem Vortrag eingeladen sind Schüler/innen, Eltern, Lehrer/innen der Schule und alle, die sich für unser Sozialprojekt interessieren. Und eingeladen sind natürlich auch alle zum Besuch unseres Basars!