Schulschließung in Zeiten der Corona-Krise: eine Herausforderung für die IT

Text und Bilder: Albert Pfänder, Systemadministrator

Nachdem seit 17. März 2020 die Schulen geschlossen sind, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu bremsen, hat sich das Unterrichtsgeschehen – auch am Robert-Bosch-Gymnasium – komplett in die digitale Welt des Internet verlagert.

Die Verteilung von Unterrichtsmaterial, dessen Bearbeitung durch die Schüler/innen, das Einsammeln und die Korrektur von Aufgaben, die Kommunikation innerhalb des Lehrerkollegiums, zwischen den Lehrern/innen und der Schüler- und Elternschaft: das alles geschieht jetzt von heute auf morgen nur noch digital. Glücklicherweise haben zwei Informatikspezialisten (Herr Schwarz / Herr Ebert) in den vergangenen Jahren auf der Moodle-Plattform des Landes ein Schul-Moodle eingerichtet und die nötigen Kursstrukturen darin aufgebaut; das Lehrerkollegium und die Schüler/innen greifen aber auch auf zusätzliche Möglichkeiten des Austausches zurück: so werden YouTube-Unterrichtsfilme erstellt und hochgeladen und Oberstufenkurse und die Erweiterte Schulleitung kommunizieren per Video-Chat miteinander: Skype, Jit.Si oder Discord sei Dank! Die von Schülern/innen erledigten Hausaufgaben werden auf dem Lehrer-Tablet mit dem elektronischen Pen korrigiert und per Email wieder zurückgegeben.

In den ersten Tagen des gewaltigen Ansturms auf die Netze und Server hat es zwar  noch ein bisschen „geruckelt“; die IT-Experten der Telekommunikationsunternehmen und von BelWü, dem Baden-Württembergischen Wissenschaftsnetz, auf deren Severn auch die Moodle-Plattform gehostet wird, haben aber schnell reagiert, die Kapazitäten ausgebaut und die Performance gesteigert.

Mit einem Convertible Notebook oder Tablet mit Touch-Funktion können Schülerarbeiten mit dem elektronischen Stift korrigiert und auch wieder digital zurückgegeben werden.

Was man jeden Tag in der Zeitung lesen, im Radio hören und im Fernsehen sehen kann: die Digitalisierung der Schule(n) und vor allem der Umgang aller Beteiligten mit diesen Medien hat in der  Notsituation tatsächlich gewaltige Sprünge gemacht.

Problematisch dabei ist sicher die unterschiedliche Hardware- und Software-Ausstattung in den Elternhäusern; wenn auch die Eltern im „Home-Office“ arbeiten, kann es schon mal Engpässe geben und nicht jeder Haushalt ist mit genügend digitalen Endgeräten und  Peripherie wie Drucker und Scanner ausgestattet.

Aber alle Erkenntnisse, die wir jetzt mit dem digitalen Unterricht gewinnen, geben uns einen klaren Blick auf die Maßnahmen, die im Rahmen des noch zu erstellenden Medien-Entwicklungsplanes der Schule realisiert werden müssen; JETZT wissen wir, worauf es ankommt, welche Netz- und Cloudstrukturen, welche Hardware und welche Apps benötigt werden, um einen funktionierenden Unterrichtsbetrieb (auch) mit digitalen Mitteln und Methoden zu gewährleisten.

Blick in den Serverraum des Robert-Bosch-Gymnasiums (29.3.2020): Der Netzwerkadministrator der Schule und die Netzwerkfirma NVS in Leonberg sorgen dafür, dass die Server, Router und Netze an der Schule funktionieren. So geschieht fast der komplette Emailaustausch zwischen dem Lehrerkollegium und der Schülerschaft sowie den Eltern letztlich über den schuleigenen Exchange-Server. Ein so genanntes Failover-Cluster aus zwei HyperV-Servern und zwei Data Storage Servern sorgen aber für dauernde Verfügbarkeit, Stabilität, Redundanz und ein Backup.