Zwischen Chorona und Pandemusik: Was macht eigentlich…

Seit vielen Jahren steuern die Chöre, Orchester und Ensembles sowie die Musical-AG Höhepunkte zum Schuljahr bei: (einmal sogar preisgekrönte) Musicals, Orchesterfreizeiten, stimmungsvolle Weihnachtskonzerte, heitere Sommerabende, musikalische Unterhaltung zu allen festlichen Anlässen, zuletzt ein ganz großer Wurf zum 50jährigen Schuljubiläum, eine Chortournee nach Südafrika… das alles steht momentan (fast) still. Noch stärker als andere (kreative) Fächer leidet die Musik unter den Pandemie-Einschränkungen – das gilt natürlich auch für die Schule.

Musikaufführungen der letzten Jahre am RBG (Collage)

Der Klang der Stil(l)e

Seit nun circa einem Jahr steht der Musikunterricht am RBG unter den Vorzeichen von Corona. Statt Singen im Unterricht und in verschiedenen AGs heißt das vor allem virtuelles Musizieren in Einzelarbeit statt gemeinsamem Erleben. Die AG-Arbeit ist seit Dezember ausgesetzt, Perspektiven zur Wiedereröffnung fehlen bisher. Wir Musiklehrer suchen trotzdem nach Möglichkeiten, Musik selbst zu gestalten. Hierfür eignen sich vor allem Themen, die schon von sich aus neue Medien einsetzen. Zum Beispiel konnten die Schülerinnen und Schüler bei Kompositionen zu Filmmusik und Musik zu Werbeclips ihre Kreativität beweisen. Eine weitere Möglichkeit, die der Fernunterricht bietet, ist das Miteinbeziehen der Fähigkeiten aus dem Instrumentalunterricht an Klavier, Querflöte, Gitarre etc. in den Unterricht. So konnten beispielsweise kleinere Musikstücke am eigenen Instrument als Unterrichtsgegenstand aufgenommen werden.

Zahlreiche Hörspiele und Podcasts zu Komponisten und deren Werke aus dem Bildungsprogramm der öffentlich-rechtlichen Radiosender wurden mit Fragebögen, Quizfragen und Kreuzworträtseln bearbeitet und diverse Youtube-Kollegen zum Zwecke musiktheoretischer Erklärungsassistenz in die musikalischen Moodleräume verlinkt.

Pandemusik

Auch Musizieren geht digital, etwa durch die eigene Edutainmentgestaltung vom  heimischen Klavier aus sowie gemeinsame Becherpercussions am Bildschirm im Stile des legendären Cupsongs.

Improvisationen zu Playbacks und das Erstellen von mehrspurigen Musikvideos helfen dabei, trotz der ungeeigneten Voraussetzungen Musik zum Klingen zu bringen. Seit der Unterricht in der Unterstufe wieder in Präsenz stattfindet, soll der Mangel am gemeinsamen Musizieren mit Hilfe der schuleigenen Instrumente ausgeglichen werden, ohne dabei gegen Coronaverordnungen zu verstoßen. Hierbei haben die Klassen schon erstaunliche Klangereignisse im Glockenspielorchester hervorgebracht.

Selbst das Thema Musik und Bewegung hat in Form von Bodypercussion wieder Einzug in die Musiksäle gehalten und offenbart doch das ein oder andere im Homeschooling erworbene Motorikdefizit, das mit Hilfe von Klatschen und Stampfen bekämpft wird.

Nichtsdestotrotz ist die Sehnsucht nach Normalität ungebrochen und wird sich hoffentlich eines fernen coronabezwungenen Tages in umso mehr gesungener und musizierter Form klangvoll Bahn brechen.

Darauf freuen wir uns!