Ethik

„Was soll ich tun?“ – Diese Frage und die Antwort darauf bestimmen nach Immanuel Kant (1724-1804) den Bereich der Ethik. Der zeitgenössische spanische Philosoph Fernando Savater „antwortet“ ihm und seinem eigenen Sohn scheinbar schnoddrig: „Tu, was du willst!“

Doch diese Aufforderung hat es in sich – „Was will ich wirklich?“ Das herauszufinden ist nicht einfach. Jede und jeder kann das leicht ausprobieren und kennt auch schon das „Rumgeeiere“ bei der Antwortsuche nur zu gut. – Soweit sie oder er nur ehrlich zu sich selbst ist.

Dabei zu helfen wäre Aufgabe unseres Faches Ethik. Allerdings: Selberdenken steht dabei an erster Stelle, die Anleitung dazu ist wichtig, muss aber unterschieden werden von all den „guten Ratschlägen“ „wohlmeinender Berater“, die ihrerseits tun bzw. im Sinn haben, was sie wollen. Selbstbestimmt handeln können – ein hehres Ziel, man kann es formulieren, der Weg dahin wird sich nicht nur über mehrere Schuljahre, sondern wohl über das ganze Leben erstrecken. Und selbstbestimmt wollen ja auch alle anderen handeln. Ihre Perspektive darf also nicht vergessen werden; es ist von zentraler Bedeutung für das Gelingen gemeinsamer Selbstbestimmung, ihre Perspektive ebenfalls wahrzunehmen. Wobei es auch nicht damit getan ist, zu wissen, was richtig ist. Auch das kennt jede und jeder aus eigener Erfahrung: Ich weiß schon, was ich tun sollte, um das zu erreichen, was ich wirklich will, aber…

Wie sagte schon Erich Kästner (1899-1974): „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Na denn. Das Fach Ethik dürfte also richtig spannend sein.