„Immer mehr Stuttgarter Schulen verbieten Handys“ (StZ, 20.10.24)
„Ich spreche jeden Tag mit ChatGPT“ (Interview, FAZ vom 30.10.24)
„Digitale Bildung: Viele Schüler können nur klicken und wischen“ (FAZ, 12.11.24)
Das sind nur einige der Schlagzeilen der letzten Wochen. Sie zeigen: Digitalisierung prägt nicht nur schon längst unsere Gesellschaft, sondern bietet auch für die Bildung viele Möglichkeiten. Zugleich scheinen sich die Schulen in einer Zerreissprobe zwischen dem Kampf gegen digitale Ablenkung einerseits sowie zeitgemäßem Unterricht andererseits zu befinden. Unser Anliegen am RBG ist es, die digitalen Potentiale für die Schule zu nutzen und dafür zu sorgen, dass die Schülerinnen und Schüler sich in der digitalisierten Welt selbstbestimmt zurechtfinden können und gut für die Zukunft gerüstet sind. Dabei ist uns Ausgewogenheit wichtig. Digitalisierung soll nicht einfach heißen: noch mehr Zeit vor dem Bildschirm.
Hier finden Sie die aktuelle Situation – Bausteine der digitalen Bildung am RBG:
Schüler-iPads und Laptops
- Am RBG gibt es zwei Computerräume, zwei Laptopwagen und mehrere iPad-Koffer mit rund 80 Geräten, die über ein Ausleihesystem eingesetzt werden können.
- Seit einigen Jahren bekommt jede Lehrkraft ein Dienst-iPad gestellt. Damit projizieren sie über die Beamer und AppleTV, mit denen jeder Klassenraum ausgestattet ist, Unterricht digital und setzen lernförderliche Impulse im Unterrichtsgeschehen.
- Während bei der Internetrecherche, der digitalen Textbearbeitung, dem Anfertigen von digitalen Produkten, Mindmaps und Audio- und Filmprodukten eher mit den iPads gearbeitet wird, kommen beim Progammieren in Informatik, im Bereich der Naturwissenschaften bei der Tabellenkalkulation, Messwerterfassung auch die PC-Räume bzw. Laptops zum Einsatz.
- Uns ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler mit beiden Betriebssystemen (iOS und Windows) Erfahrungen sammeln und Kompetenzen erwerben können.
Tabletklassen in der Kursstufe
- Zu Beginn der Kursstufe 1 bekommen die Schülerinnen und Schüler ein iPad als Leihgerät zur Verfügung gestellt (insgesamt ca. 140 Tablets). Es soll genutzt werden für die Dauer der Kursstufe zum digitalen Arbeiten, um Unterricht mitzuschreiben, die eigenen Dateien strukturiert zu ordnen und den Schulalltag zu organisieren.
- Um den Missbrauch einzudämmen, verwaltet der Schulträger die iPads zentral. Die Schüler unterschreiben eine Nutzungsrichtlinie,
- In einer Einführungsveranstaltung lernen die Schüler den effektiven Einsatz der Geräte.
Smartphonenutzung und BYOD
- Wir sind der Überzeugung, dass Smartphoneverbot und Digitalisierung kein Widerspruch, sondern zwei Seiten derselben Medaille „digitale Bildung“ sind.
- Was in den letzten Wochen die Medien beherrscht, ist am RBG bereits seit 2012 (!) Standard: Es herrscht Smartphoneverbot auf dem Schulgelände zu den Unterrichtszeiten. Nur nach Aufforderung durch die Lehrkräfte können eigene Geräte zeitlich begrenzt zu didaktischen Zwecken im Unterricht genutzt werden.
- Schüler haben mit Privatgeräten keinen Zugang zum Schul-WLan.
- Schülerinnen und Schüler ab Klasse 10 können ihr privates Gerät (Laptop/Tablet) für unterrichtliche Zwecke nutzen (BYOD – Bring your own Device), um im Unterricht mitzuschreiben, ihre Dateien strukturiert zu ordnen und ihren Schulalltag zu organisieren – wenn es der jeweilige Fachlehrer erlaubt.
- Kein Nachteil entsteht für Schülerinnen und Schüler, die lieber analog ihren Schulalltag organisieren möchten.
Digitale Lern- und Schulplattformen
- Das RBG verfügt über drei digitale Plattformen zum Unterricht, zur Kommunikation sowie zur Organisation:
- Moodle ist die Plattform für digitalen Unterricht: Lehrkräfte nutzen es zur Materialbereitstellung, Aufgabenbearbeitung, Austausch von Ergebnissen, Lernkontrollen, für Videokonferenzen / Online-Besprechungen.
- Webuntis organisiert den Schulalltag: Schüler und Eltern können bspw. Stundenpläne, Vertretungen, Klassenarbeitstermine einsehen, sich Hausaufgaben digital anzeigen lassen. Über Webuntis kommunizieren Lehrkräfte auch mit Schülern und Eltern. Auch die Buchung von Terminen am Elternsprechtag usw. findet hier statt. Per App sind Schüler und Eltern eingebunden.
- Nextcloud / Kopano: Über unsere Schulcloud und einen schuleigenen Mailserver findet die Kommunikation zwischen Schüler und Lehrkräften sowie Eltern statt (Kopano). Die Nextcloud dient zur Bereitstellung und zum Tausch von Dokumenten sowie zur Archivierung.
Digitalisierung in den Fächern
Neben digitalen Bausteinen im Unterricht aller Fächer gibt es einzelne Fächer, die digitale Bildung besonders im Fokus haben:
- Die Medienbildung in Kl. 5 (Leitfach: Deutsch) führt in die Bedienung und produktive Nutzung von Computern ein.
- Informatik in Kl. 7 (neuer BP G9 ab 2025/26: durchgängig bis Kl. 10)
- Ab Kl. 8 Möglichkeit der Wahl von NwT als Hauptfach: Mikrocontroller-Programmierung; digitale Messungen und Auswertung
- Brückenkurs Informatik Kl. 10 als Wahlfach
- Basisfach Informatik in der Kursstufe
- jährliche Organisation des „Biber-Wettbewerbs zum digitalen Denken„
Mediencurriculum
Das Mediencurriculum ist Teil unseres allgemeinen Methoden- und Sozialcurriculums: Ein wichtiges Element stellt der jährliche SMS-Tag dar:
In Klasse 6 geht es um Social Media – Verhalten im Internet.
In Klasse 7 findet ein digital unterstütztes Training zur Erstellung von Präsentationen statt.
Wir achten darauf, dass digitale Medien nicht um ihrer selbst willen eingesetzt werden, sondern das Primat der Pädagogik gilt und digitale Technik nur dann zum Einsatz kommt, wenn sie methodisch-didaktisch sinnvoll erscheint.
Gegenwart und Zukunft: KI und Schule?
Beim Pädagogischen Tag 2024 beschäftigte sich das Kollegium mit den Anwendungsmöglichkeiten, Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Schule. Der Tag gab den Anstoß, flächendeckend Regeln für den Einsatz von KI zu formulieren und Formate wie GFS, Hausarbeiten usw. an die neue Situation anzupassen. Ein Lehrer-Eltern-Schüler-Gesprächsabend im November 2024 vertieft das Thema. Ziel ist, eine neue „NETiquette“ auszuarbeiten.