Murder-Mystery nach Gartenparty-Gewalttat

Alle sind sie gekommen zur Gartenparty im Haus Maybachstr. 77 – sogar Hausmeister Stahlmeier, eine Art Blockwart mit goldenen Herzen. ALLE? Nein! Die zwei aus der Mädchen-WG fehlen. Hangover von der Feier letzte Nacht? Die lassen doch sonst keine Feier aus?! Kurzerhand stürmt die Hausgemeinschaft die Wohnung. Es wird dunkel. Dann zerreisst ein Schrei die Stille: zwei Leichen wurden gefunden.

Das ist der Auftakt zum Kriminalstück “Wer wars”, das die Theater-AG des RBG mit professioneller Unterstützung vom Theaterhaus Stuttgart durch die Theaterpädagogin Catharina Zukrigl selbst verfasst und am 15. und 16. März im Atrium der Schule aufgeführt hat. Dabei wurden das Treppenhaus und die verschiedenen Ebenen des Gebäudes zum Mehrparteienhaus, in dem die Nachbarschaft sich trifft, stets begleitet vom pedantischen Stasi-Hausmeister. Ausgangspunkt ist, dass Sabrina, ein Mädchen im Teeniealter, die Sommerferien bei ihrer Tante Sabine, die eben in diesem Haus wohnt, verbringen soll. Die Tante organisiert die allseits beliebte jährliche Gartenparty, die am Abend steigen wird. Im Song “Das ist die Gartenparty”, den Hausmeister Stahlmeier und der alleinerziehende Fünffach-Papa Iwan auf die Bühne rocken, werden die Personen des Stücks vorgestellt.

Geschickt agiert die Technik-AG mit Sound und Lichteinsatz, viele Dialoge werden bei Dunkelheit mit Spots inszeniert, die verzerrten Schattenwürfe auf die Wände im Hintergrund unterstreichen die Krimi-Atmosphäre in Orson-Welles-Manier. Manche Szenen werden durch Audioeinspielungen angereichert oder sogar ganz im Dunklen rein akustisch inszeniert, was das Geschehen umso vieldeutiger, mysteriöser und spannender macht. So wird das Publikum mit hineingenommen in den Fall: Die Polizei ermittelt, die Leichen werden obduziert. Nur die dank Hausmeister Stahlmeier nahezu perfekt überwachten Hausbewohner kommen als Täter infrage. Doch wer wars? Die Frage wird eine Crimeshow klären: Erst kommt abgedrehte Werbung, dann begrüßen Host Kai aka Kommunisten-Kai im Che-Shirt und Sabrina zwei Expertinnen sowie die Zuschauer als Studiopublikum, das nun nacheinander verschiedene Motive vorgespielt bekommt, jeweils kommentiert von den Expertinnen, bevor es per Abstimmung den wahrscheinlichen Mörder ermitteln soll:

  • War es “ein ganz besonderer Aufguss in der Sauna”?
  • Oder sind die jungen Frauen Opfer der tragischen Verwechslung durch eine Auftragskillerin, die von einer im Sorgerechtsstreit unterlegenen Mutter auf Iwan angesetzt wurde?
  • Verbergen die Mitternachtsrosen ein düsteres Geheimnis?
  • Macht die Keksdosis, die in die falschen Hände gerät, das Gift?

Als Zuschauer staunt man nicht nur über das schauspielerische Können, lacht über pointierte Dialoge, sondern ist auch beeindruckt vom kreativen Erfindungsreichtum der jugendlichen Stückeschreiber.

Nach den vier Szenarien zum möglichen Tathergang darf das Publikum per Farbkarte abstimmen. Die Moderatoren zählen die Stimmen aus – der Fall ist klar: es waren Tante und Nichte aus Szenario vier: ein Familienerbstreit und ein vergiftetes Geschenk, das nicht die Erbtante, sondern die beiden Mädchen traf. Die Mörderinnen werden abgeführt.

Großer Applaus für das großartige Ensemble und die Regisseurin und Leiterin der Theater-AG, Julia Weizmann. Tolle Abendunterhaltung! Ermöglicht wird diese tolle Theaterarbeit durch das Projekt „Schule als Bühne“ mit dem Theaterhaus, mit dem das RBG seit Jahren eine Bildungspartnerschaft unterhält.

Doch … wer war es nun tatsächlich? “Vertrauen Sie mir, nächstes Mal klappt es bestimmt….”

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