Glückwunsch zum 50.! Unser Schulgebäude hat Geburtstag

Ein neues Schulhaus für eine neue Schule

Mit dem starken Anwachsen der Einwohnerzahl Gerlingens auf ca. 19.000 Ende der 1960er Jahre (also etwa so viel wie heute) wurde 1968 das Gymnasium Gerlingen gegründet – zunächst als Progymnasium in Leihräumen der bestehenden Grund- und der Hauptschule. (Rückblick: Schulgeschichte) Schon bald war klar: Die neue Schulform boomt. So entstanden die Pläne zur Erweiterung und Aufstockung der Gebäude zu einem Schulzentrum mit Gymnasium, Haupt- und Realschule sowie Grundschule (s. Bilder unten in der Galerie).

Der Bau

Im Oktober 1971 erfolgte der Spatenstich. Geplant war das Gebäude für 960 Schüler im dreizügigen Gymnasium und 300 Hauptschüler (zusätzlich zu 300 weiteren im Altbau). Als “Programmfläche” sollten jedem Schüler rechnerisch 3,43 qm zur Verfügung stehen. Die Baukosten betrugen insgesamt 12,9 Mio. D-Mark (davon 7,7 Mio. DM reine Baukosten – Zum Vergleich: Die Kernsanierung 2010-2013 nur des Gymnasiums kostete ca. 12 Mio. Euro). Dieses Gebäude hielt in seiner technischen und räumlichen Einrichtung immerhin knapp 40 Jahre – bis 2010.

Die Einweihung

Genau zwei Jahre nach Baubeginn konnte das Gebäude am Samstag, 27.10.1973 festlich eingeweiht werden. Bürgermeister Eberhard übergab im Namen der Stadt den Neubau “seiner Bestimmung”. Das Programm der Einweihungsfeier (s. Bild rechts) würde heute wahrscheinlich ähnlich aussehen: Es gab viel Musik vom Schulorchester, die Schlüsselübergabe durch den Architekten A. Schirm (Bild), Reden vom Gerlinger Bürgermeister Eberhard und dem damaligen Schulleiter Dr. Gaiser sowie Schlussworte des Elternvertreters – eines gewissen Bertold Leibinger…

Überfüllt und halbleer

Seither hat das Gebäude einiges gesehen und es wurde zwischendrin richtig eng: Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre gab es Rekordzahlen an Schülern mit einem Maximalwert von 1004 Schülern im Jahr 1981 – man fragt sich, wo die alle Platz hatten. Danach sanken die Zahlen wieder kontinuierlich bis zum Tiefststand 1998 mit weniger als halb so vielen, nämlich 449. Seit etwa 15 Jahren pendelt nun die Zahl zwischen 600 und 700. Seit dem ersten Abiturjahrgang 1977 haben 2775 Abiturientinnen und Abiturienten in dem Gebäude das Abitur absolviert (Stand 2023).

Alt und neu

Auf den ersten Blick hat unser heutiges Schulgebäude nicht mehr viel mit dem Bau vom Anfang der 1970er Jahre gemeinsam. Damals gab es:

  • einen nicht überdachten Innenhof, in dem im Laufe der Jahre ein stattlicher Baum wuchs,
  • warme Heizkörper zum Draufsitzen – Lieblingsplatz vieler Schüler in den Pausen,
  • einen “Info” genannten Multifunktionsraum mit Glaswänden,
  • kleine Kursstufenräume im Erdgeschoss,
  • das Café Käfer,
  • viel Orange innen und Braun außen – 70er Jahre!
  • und ja: “vollversetzbare Stahlleichtwände”, also verstellbare Blechwände, durch die man immer gut hören konnte, was im Klassenzimmer nebenan so passierte… Denn das Gebäude sollte in der Raumaufteilung flexibel sein für wechselnde pädagogische Konzepte und Moden. Das drückte sich auch im Mobiliar aus: “weitgehender Verzicht auf fest eingebaute Einrichtungen zugunsten … fahrbarer Einheiten, … z.B. fahrbare Tafeln”, heißt es in der Baubeschreibung. Erst bei der Renovierung in den 2010er Jahren wurden fest installierte Tafeln eingebaut.

Doch der Grundriss, die Skelettstruktur mit den offenen Treppenhäusern und Säulen usw. ist noch derselbe wie vor 50 Jahren. Und wo früher ein Baum in den Himmel ragte, befindet sich heute das überdachte Atrium.

Also: Herzlichen Glückwunsch zum 50. – und hoffentlich kommen noch viele Jahre dazu!

Ein kleiner Rückblick in die Gebäudegeschichte...