Wasser, Watt und Welthandel

Das Leistungsfach Geographie der Kursstufe 2 war mit Fachlehrer Patrick Walz fünf Tage auf Exkursion in Hamburg – hier ein Bericht der Teilnehmer:

Voller Vorfreude ging es am Montag 05. Februar auf die diesjährige Geographieexkursion nach Hamburg. Diese stand voll im Zeichen der Vorbereitung auf das kommende Abitur im April 2024.

Der erste Exkursionstag startete in der Hafen City mit einer Stadtführung zur nachhaltigen Stadtentwicklung Hamburgs sowie einem einführenden Vortrag zur Prozessentwicklung unterschiedlicher Klimamodelle und den daraus resultierenden globalräumlichen Auswirkungen im Deutschen Klimarechenzentrum (DKRZ).

Ein weiteres Highlight erwartete uns am Mittwoch in Büsum: das Wattenmeer. Dr. Ingrid Austen, ausgewiesene UNESCO-Wattführerin leitete uns in einer ca. 1,5stündigen Wattwanderung durch die zentralen Prozesse, Entwicklungen und Charakteristika der norddeutschen Wattküste. Im Rahmen der Führung wurde uns eindrücklich vor Augen geführt, mit welcher Geschwindigkeit sich das Meer im Zuge der Gezeiten zurückzieht und welche Bedeutung das Wattenmeer als Ökosystem nicht nur für die Region einnimmt. Im Anschluss an die Führung ließen wir den Tag in einem Strandlokal inmitten der schönen Szenerie inklusive einer gemeinsamen abschließenden Diskussion über die zukünftigen Herausforderungen der Küste ausklingen.

Am Donnerstagvormittag trafen wir Steve, einen Migrant aus Nigeria, im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg. Im gemeinsamen Gespräch erzählte uns Steve sowohl über die strukturellen Ursachen als auch über die Motive seiner Flucht. Er schilderte seine Fluchtroute sowie diverse Herausforderungen (struggles), mit denen er an unterschiedlichen Orten konfrontiert wurde, wie insbesondere in der griechischen Hauptstadt Athen. Das Gespräch noch verarbeitend und reflektierend erfolgte am Nachmittag eine Werksführung durch den Airbus-Standort Finkenwerder. Bemerkenswert und interessant war nicht nur die komplexe Wertschöpfungskette und die globale Arbeitsteilung be ider Produktion eines Airbus, sondern auch die Prototypen und Probleme, die damit verbunden sind, ein wasserstoffbetriebenes Flugzeug zu entwickeln sowie auch die topographischen Herausforderungen des Standorts an der Elbe.

Zum Abschluss der Exkursion beschäftigten wir uns am Freitag mit dem Hamburger Hafen: zunächst gewannen wir von der Aussichtsplateau der Elbphilharmonie einen Überblick über den Hafen. Simon Strobelt, Geograph an der Universität Hamburg erklärte uns die Geschichte und Bedeutung des Hamburger Hafens für Hamburg und seine Region. Im Fokus stand dann insbesondere die Herausstellung des Zusammenhangs zwischen der historischen und gegenwärtigen Rolle des Hafens im globalen Welthandel und den daraus resultierenden global-lokalen Ungleichheiten.

Am Nachmittag reisten wir zurück und kamen gegen 20 Uhr wieder wohlbehalten am Stuttgarter Hauptbahnhof an.